2. Konzeption des Jugendberichts

2.5. Zusammenfassung

In diesem Kapitel wurden die Themenschwerpunkte, die Zielsetzung und die analytische Perspektive des luxemburgischen Jugendberichtes 2020 beschrieben. Wohlbefinden und Gesundheit von Jugendlichen in Luxemburg werden aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive unter Einbezug von personalen, sozialen und strukturellen Einflussfaktoren betrachtet. Der Einfluss des Geschlechtes, des sozioökonomischen Status, des Alters, der Familie und Peers sowie der Institutionen aus den jugendspezifischen Lebenswelten der Jugendlichen spielt hierbei eine bedeutende Rolle. Ebenso sollen mögliche Veränderungen im Laufe der Zeit und der Vergleich mit anderen Ländern beachtet werden.

Bei der Erfassung des Wohlbefinden und der Gesundheit liegt das Hauptaugenmerk auf der Perspektive der Jugendlichen – ihre Sichtweisen, ihre Bewertung von Wohlbefinden und Gesundheit bildet den Schwerpunkt der Berichterstattung. Hierbei wird den Handlungen der Jugendlichen ein besonderer Stellenwert zuerkannt, insbesondere den Verhaltensweisen, die ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit positiv oder negativ beeinflussen können.

Auf der Basis der in diesem Kapitel dargestellten sozialwissenschaftlich orientierten Theorien wurden die Termini Wohlbefinden und Gesundheit definiert und das zugrundeliegende Verständnis für diese Berichterstattung erläutert: Unter dem Terminus Wohlbefinden wird das subjektive Wohlbefinden, also die Einschätzung des eigenen Wohlbefindens verstanden. Ebenso wird der Gesundheitszustand als subjektive Selbsteinschätzung der Jugendlichen erhoben. Hierbei interessieren jedoch nicht nur die Einschätzungen der Jugendlichen im Hinblick auf ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit, sondern auch ihre Agency (Handlungsmächtigkeit) und Capabilities (Fähigkeiten und Kompetenzen), da deren Ausprägungen eine Ausgangsbasis für Interventions- und Erweiterungsmöglichkeiten aufzeigen können.

Die eigens für diesen Bericht durchgeführten repräsentativen Umfragen, qualitativen Interviews, Experteninterviews und Dokumentenanalysen bilden hierzu die Datengrundlage. Zusätzlich fließen Sekundärdaten aus anderen Studien und Berichten ein, die es ermöglichen, zu den Fragestellungen dieses Berichtes zielführende Informationen zu gewinnen. Die integrierte Analyse der Datenquellen ist darauf gerichtet, ein facettenreiches Bild des Wohlbefindens und der Gesundheit der Jugendlichen in Luxemburg zu zeichnen und so Akteuren aus der Praxis und Politik eine breit gefächerte Informations- und Diskussionsgrundlage zur Verfügung zu stellen.

Im Jugendbericht wird zur Verbesserung der Lesbarkeit überwiegend auf das generische Maskulinum zurückgegriffen, das Personen weiblichen wie männlichen Geschlechts gleichermaßen einschließen soll. In dem Bewusstsein, dass Sprachhandlungen gesellschaftliche Normen und Machtverhältnisse reproduzieren, werden jedoch nach Möglichkeit Partizipialformen und andere entsprechende Formulierungen verwendet.