7. Wie Jugendliche die Covid-19-Pandemie und die Maßnahmen wahrnehmen

7.1. Einleitung

Die Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen haben weltweit Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit Jugendlicher. Zwar sind Jugendliche bei einer Infektion mit Covid-19 seltener von schweren Krankheitsverläufen bedroht, die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verändern ihren Alltag jedoch stark (Götzinger, 2020). Durch die Schließung von Schulen, Vereinen oder anderen Einrichtungen erleben sie gravierende Veränderungen in ihrem täglichen Leben (Fegert et al., 2020; Viner et al., 2020). Darüber hinaus befinden sich Jugendliche in einer besonderen Lebensphase, in der soziale Kontakte mit Gleichaltrigen von großer Bedeutung sind (Baier & Kamenowski, 2020; Faltermaier et al., 2017; Hurrelmann, 2012; Quenzel, 2015).

In diesem Kapitel werden die subjektiven Sichtweisen der Jugendlichen auf die Covid-19-Pandemie und die Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus in den Blick genommen. Im Folgenden geht es darum, wie sich die Jugendlichen über Covid-19 informieren, wie sie die Maßnahmen bewerten und umsetzen. Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen die Maßnahmen auf ihr Wohlbefinden haben und wie sie mit der Pandemie umgehen. Die Analysen beruhen auf Daten der repräsentativen Befragung Young People and Covid-19 (YAC 2020) sowie qualitativen Interviews mit Jugendlichen. Die repräsentative YAC-Befragung wurde vom 2. bis 31. Juli 2020 in der Phase des Deconfinements nach der ersten Covid-19-Infektionswelle im Frühjahr 2020 durchgeführt. Befragt wurden Einwohner im Alter von 12 bis 29 Jahren. Die qualitativen Interviews wurden im Juli und August 2020 durchgeführt.