7.9. Zusammenfassung
Viele Jugendliche sind über die Covid-19-Pandemie besorgt. Sie sind über ihre aktuelle und zukünftige Lebenssituation verunsichert und sie nehmen die Pandemie ernst. Zu Beginn der Pandemie informierten sich Jugendliche regelmäßig und intensiv über aktuelle Entwicklungen. Viele fühlten sich durch die Flut von Informationen jedoch überfordert und schränkten zum Selbstschutz ihren Nachrichtenkonsum ein. Die Sorgen und Gedanken, die sich Jugendliche machen, spiegeln sich auch in ihrer Bewertung und der Einhaltung der Maßnahmen wider: Die meisten Jugendlichen finden die Maßnahmen der luxemburgischen Regierung angemessen. Die Mehrheit setzt die Maßnahmen um und den meisten fällt dies leicht. Nur die Kontaktbeschränkungen im sozialen Umfeld können die Jugendlichen etwas weniger gut annehmen. Insgesamt zeigen die Jugendlichen ein hohes Verständnis für die Maßnahmen. Dabei stellen sie nicht sich selbst an erste Stelle, sondern wollen vor allem Risikogruppen schützen und die Ansteckungsgefahr minimieren. Sie zeigen so Solidarität und übernehmen eine Mitverantwortung für die Gesellschaft.
Die landesweiten Schulschließungen und das damit verbundene Lernen auf Distanz wird von vielen Jugendlichen ambivalent betrachtet. Bei den einen steigerte das Lernen auf Distanz und die damit verbundene höhere Autonomie die Selbstwirksamkeit, bei anderen wurde die fehlende direkte Hilfestellung durch Lehrpersonen vor Ort zu einem Problem. Obwohl viele Schüler den Umgang ihrer Schulen mit der Pandemie grundsätzlich positiv bewerten, wurden aus ihrer Sicht die Maßnahmen in den Schulen nicht einheitlich durchgeführt. Die Rückkehr zum Präsenzunterricht sehen sie mit einem erhöhten Infektionsrisiko verbunden.
Die soziale Isolation und körperliche Distanz erleben viele Jugendliche als belastend. Daneben hat die Pandemie negative Auswirkungen auf Zukunftspläne der Jugendlichen. So werden Übergänge ins Studium und den Beruf von den Jugendlichen als erschwert wahrgenommen. Durch Kurzarbeit, steigende (Jugend-)Arbeitslosigkeit und damit verbundene Einkommensverluste werden ihre Perspektiven für eine gesicherte Zukunft beeinträchtigt. Jedoch heben einige Jugendliche auch positive Aspekte der Pandemie hervor: Sie haben mehr Zeit für sich und ihre Familien und leiden weniger unter Alltagsstress. Für den Umgang mit unterschiedlichen Belastungen nutzen sie verschiedene kognitive Strategien und schöpfen ihre verbleibenden Handlungsmöglichkeiten aus. Dadurch gelingt es den meisten, zum Zeitpunkt der Erhebung bis zum August 2020 mit der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen gut zurechtzukommen.