9. Synopse der zentralen Ergebnisse

9.1. Die Einschätzung von Wohlbefinden und Gesundheit

Das Wohlbefinden der luxemburgischen Jugendlichen und die Zufriedenheit mit ihrer persönlichen Lebenssituation in der luxemburgischen Gesellschaft kann als hoch angesehen werden. Im Einklang mit diesem Befund berichten drei von vier Jugendlichen über ein mittleres bis hohes Maß an affektivem Wohlbefinden und an Lebenszufriedenheit zu verfügen.

Je größer die finanziellen Ressourcen und je höher der Sozialstatus der Jugendlichen, desto höher sind auch die Lebenszufriedenheit und das affektive Wohlbefinden, wobei Personen ohne Migrationshintergrund sich oftmals zufriedener einschätzen als Jugendliche mit Migrationsstatus. Zudem erweisen sich die sozialen Netzwerke und Beziehungen der Jugendlichen als überaus wichtig für ihr Wohlbefinden. Vor allem die Eltern, aber auch persönliche Freunde und Peernetzwerke spielen dabei eine große Rolle.

Auch in Bezug auf die Einschätzung der eigenen Gesundheit wird ein überwiegend positives Bild erkenn- bar. Die Mehrheit der Jugendlichen verfügt über ein außerordentlich positives Gesundheitsempfinden. Allerdings zeigen sich hier zum Teil große Unterschiede nach soziodemografischen Merkmalen. Jungen und junge Männer schätzen ihre Gesundheit durchschnittlich besser ein als Mädchen und junge Frauen; ältere Jugendliche und Jugendliche mit niedrigem Sozialstatus schätzen ihre Gesundheit durchschnittlich etwas schlechter ein. Entsprechend empfinden sich Jugendliche mit niedrigem Sozialstatus häufiger als zu dick, haben häufiger multiple Gesundheitsbeschwerden, depressive Symptome und diagnostizierte psychische Krankheiten.

Bei den psychosomatischen Beschwerden zeigt sich, dass Mädchen bzw. junge Frauen, Jugendliche mit niedrigem Sozialstatus und Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren häufiger von Beschwerden berichten als Jungen bzw. junge Männer, Jugendliche mit hohem Sozialstatus und Jugendliche in anderen Altersgruppen.

Aus den schulmedizinischen Untersuchungen geht hervor, dass Schüler des enseignement secondaire général (ESG) eher einen Avis erhalten als Schüler des enseignement secondaire classique (ESC). Bei ihnen liegen also vermehrt gesundheitliche Probleme vor, über die die Eltern informiert werden. Der niedrigere Anteil an Avis bei den Schülern des ESC entspricht dem gut belegten Ergebnis der HBSC-Studie, wonach Schüler des ESC im Vergleich zu Schülern des ESG ihre Gesundheit als insgesamt besser einschätzen.