4.4.2. Chronische körperliche Erkrankungen
Im YSL wurde nach diagnostizierten chronischen Erkrankungen gefragt (siehe Tabelle 5). Am häufigsten wurden milde Allergien genannt (35,8 %), womit beispielsweise Heuschnupfen gemeint ist. Mit großem Abstand folgen chronische Rückenprobleme (17,1 %) und Asthma (11,2 %). Bluthochdruck (4,6 %), schwere Allergien (3,7 %), Epilepsie (2,5 %), Arthritis (1,0 %), Diabetes (1,0 %), Krebs (0,7 %) und HIV/AIDS (0,1 %) wurden deutlich seltener genannt. In der Sammelkategorie „andere chronische Erkrankungen“ wurden Erkrankungen genannt, die nicht in der Liste aufgeführt sind und für sich genommen selten sind, allerdings in der Summe immerhin 9,2 % der Befragten betreffen. Eine Auszählung aller abgefragten chronischen Krankheiten ergibt, dass knapp weniger als die Hälfte (47,4 %) der Befragten nicht von chronischen Krankheiten betroffen war oder derzeit betroffen ist, rund ein Drittel hat eine chronische Krankheit angegeben und fast jeder fünfte Teilnehmer hat zwei oder mehr chronische Krankheiten angegeben. Wenn die häufig genannten milden Allergien aus dieser Zählung ausgeschlossen werden, dann reduzieren sich diese Zahlen jedoch deutlich: Fast zwei Drittel (64,7 %) waren oder sind aktuell nicht von chronischen Krankheiten betroffen, etwas über ein Viertel hat eine chronische Krankheit angegeben und rund jeder vierzehnte Befragte hat zwei oder mehr chronische Krankheiten angegeben.
Diese Angaben decken sich weitgehend mit den Ergebnissen der schulmedizinischen Untersuchungen, die ebenfalls hohe Prävalenzen bei chronischen Erkrankungen und bei Erkrankungen des Bewegungsapparates ergeben (Ministère de la Santé, 2019), was für die Validität der Angaben der Jugendlichen im YSL spricht. Zudem unterstreichen die Daten, dass chronische Krankheiten auch bei jungen Erwachsenen eine nennenswerte Rolle spielen.