6.5. Zusammenfassung
In diesem Kapitel wurde die hohe Bedeutung des sozialen Umfeldes für das Wohlbefinden der Jugendlichen deutlich. Insbesondere die Eltern sind für einen überwiegenden Teil der Jugendlichen eine wichtige Unterstützung und bei Problemen wichtige Ansprechpartner. Es hat sich aber auch gezeigt, dass schwierige familiäre Verhältnisse und Beziehungen zu Eltern von einem Teil der Jugendlichen als Belastung wahrgenommen werden und das Wohlbefinden einschränken können. Für die Jugendlichen sind neben ihren Eltern auch ihre Freunde sehr wichtig, nicht nur als Freizeitpartner, sondern auch als unterstützende Vertrauenspersonen, in deren Gemeinschaft sie sich wohlfühlen. Erfahren Jugendliche von anderen Gleichaltrigen wenig Unterstützung oder machen gar Mobbingerfahrungen, dann beeinträchtigt dies ihr Wohlbefinden. Mobbingerfahrungen betreffen nur einen kleinen Anteil von Jugendlichen, zudem ist dieser Anteil im Laufe der vergangenen Jahre zurückgegangen. Weiterhin wurde deutlich, dass auch die strukturellen Bedingungen (v.a. Regeln, Anforderungen) in Schulen, Jugendhäusern, Heimen und betreuten Wohnstrukturen sowie am Arbeitsplatz das Wohlbefinden der Jugendlichen beeinflussen können. Auch in diesen Bereichen sind vor allem die sozialen Beziehungen von Bedeutung. Vertrauensvolle, unterstützende Beziehungen zu den Erwachsenen (Lehrer, Erzieher, Vorgesetzte) und den anderen Jugendlichen (Mitschüler, Bewohner, Arbeitskollegen) sind förderlich für das Wohlbefinden.
Hinsichtlich der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Luxemburg konnte gezeigt werden, dass Jugendliche diese insgesamt positiv einschätzen. Insbesondere die luxemburgischen Institutionen, der Rechtsstaat und das Gesundheitssystem werden von den Jugendlichen als positiv wahrgenommen. Auch sind sich viele Jugendliche des im Vergleich zu anderen Ländern hohen materiellen Wohlstandes bewusst. Gleichwohl bewerten Jugendliche verschiedene Bedingungen in Luxemburg, wie Umweltprobleme, Verkehrsprobleme, die soziale Ungleichheit oder die hohen Wohnkosten, als belastend.