2.4. Datengrundlage und methodische Vorgehensweise
Um das Wohlbefinden und die Gesundheit von Jugendlichen in Luxemburg systematisch beschreiben und analysieren zu können, haben wir viele wissenschaftliche Studien ausgewertet. Die Daten stammen in erster Linie aus Studien, die das Team des Centre for Childhood and Youth Research (CCY) der Universität Luxemburg eigens für diesen Jugendbericht konzipiert, durchgeführt und ausgewertet hat,
Unsere eigenen Untersuchungen beinhalten zum Beispiel Interviews mit Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 29 Jahren. Mit 62 junge Menschen aus dieser Altersgruppe haben wir längere Gespräche geführt. Zudem haben wir Interviews mit Experten aus verschiedenen Praxisfeldern mit Bezug zu Jugendlichen durchgeführt. Die Interviews geben wichtige Hinweise darauf, wie junge Menschen ihre Situation einschätzen und wie sie sich verhalten, um ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen.
Neben diesen Studien haben wir auf die von uns ebenfalls durchgeführten Studien Health Behaviour in School-Aged-Children (HBSC) und Youth Survey Luxembourg (YSL) zurückgegriffen. Allein für die HBSC-Studie wurden in 51 Ländern 220.000 Schüler in 51 Ländern befragt. In Luxemburg waren es im Jahr 2018 etwas mehr als 8.500 Fragebögen, die in den HBSC-Bericht eingeflossen sind.
Wie wir bei der Erstellung des Jugendberichts methodisch vorgegangen sind, beschreiben wir in diesem Abschnitt – bevor wir dann unsere Ergebnisse vorstellen.
Der luxemburgische Jugendbericht nutzt eine Vielfalt an Datenquellen und Erhebungsmethoden zur Beschreibung und Analyse des Wohlbefindens und der Gesundheit. Die im Jugendbericht präsentierten Daten stammen in erster Linie aus Studien, die von den Mitarbeitern des Centre for Childhood and Youth Research (CCY) der Universität Luxemburg für diese Berichterstattung konzipiert, durchgeführt und ausgewertet wurden. Zusätzlich wurden bereits bestehende Daten themenspezifisch aufbereitet und analysiert.
Lebenssituationen können jedoch entscheidend durch äußere Umstände beeinflusst werden und das Wohlbefinden und die Gesundheit verändern. Das Auftreten des Coronavirus SARS-CoV-2 während der Entstehung dieses Berichtes ist dafür ein drastisches Beispiel. Da erwartet werden kann, dass die staatlichen Bestimmungen zur Eindämmung der Pandemie (u. a. Confinement [Ausgangsbeschränkungen], Kontaktbeschränkungen, Schulschließungen) Auswirkungen auf das Wohlbefinden, das Gesundheitsempfinden und das diesbezügliche Handeln zeigen (Zacher & Rudolph, 2021), wurden hierzu während der bereits laufenden Berichterstattung zusätzliche Studien zu Covid-19 (YAC+) durchgeführt und deren Ergebnisse in den vorliegenden Bericht aufgenommen.
Es konnten somit die Ergebnisse diverser Studien, unterschiedlicher Datenquellen sowie nationaler und internationaler Forschungsstudien zur Wissensgenerierung herangezogen werden. Hierbei sollen die erhobenen und analysierten Daten nicht unabhängig und losgelöst voneinander beschrieben, sondern analytisch verwoben und trianguliert dargestellt werden. Die verschiedenen quantitativen Befragungen werden durch qualitative Studien ergänzt und vertieft, wobei die Schwerpunktsetzung der genutzten und dargestellten Daten in Zusammenhang mit der zugrundeliegenden Fragestellung erfolgt.
Der Darstellung und Auswertung von Daten sind jedoch auch immer Grenzen gesetzt. So konnten beispielsweise aufgrund des ersten Erhebungszeitpunktes (2019) des Youth Survey Luxembourg (YSL), der die Jugendlichen im Alter von 16 bis 29 Jahren in den Blick nimmt, keine Zeitverläufe für die älteren Jugendlichen dargestellt werden, während dies für die 11- bis 18-Jährigen anhand der Studie Health Behaviour in School-aged-Children (HBSC) aufgrund der mehrfachen Erhebungszeitpunkte ermöglicht wurde. Zudem begrenzt die Zusammenführung zweier Studien (HBSC und YSL) aufgrund unterschiedlicher Datensätze und Schwerpunktsetzungen die statistische Auswertbarkeit und limitiert das Spektrum spezifischer inhaltlicher Ergebnisdarstellungen in unterschiedlichem Maße für die verschiedenen Altersgruppen. Ebenso soll darauf hingewiesen werden, dass die Ergebnisse der Studien zu Covid-19 (YAC+) im situativen Kontext ihres Erhebungszeitpunktes betrachtet und interpretiert werden müssen.
Die Anzahl der Studien und ihre teilweise Fokussierung auf unterschiedliche Altersgruppen und Thematiken bieten jedoch den Vorteil, auf diesbezüglich relevante und hochwertige Daten zurückgreifen zu können. Sie ermöglichen eine triangulierte Darstellung von spezifischen Ergebnissen, die sowohl auf zahlreichen inhaltlich breit gefächerten quantitativen als auch auf tiefgehenden qualitativen Daten basieren, die zu einer inhaltsfokussierten und vernetzten Ergebnisdarstellung zusammengeführt werden konnten.
Im Folgenden wird die Methodik der verschiedenen Studien kurz vorgestellt; der methodisch interessierte Leser kann detaillierte Informationen zu den einzelnen Studien und Datenerhebungen auf der Website jugendbericht.lu einsehen.