5. Was Jugendliche für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit tun oder nicht tun

5. Was Jugendliche für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit tun oder nicht tun

Worum es hier geht

Iss nicht so viel Süßigkeiten! Mach mehr Sport! Und trink auf der Feier nicht so viel! Wer kennt sie nicht, solche gutgemeinten Ratschläge und Ermahnungen? Dabei wissen Jugendliche meist selbst ziemlich genau, was gut ist für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit; und sie richten sich oft auch danach oder versuchen es zumindest: Viele junge Menschen treiben regelmäßig Sport und ernähren sich meistens gesund. Sie rauchen nicht und trinken selten Alkohol. Dabei hat das Verhalten der Eltern oder Erzieherinnen und Erzieher als Vorbilder durchaus großen Einfluss auf die jungen Menschen.

Die Gesundheit zu erhalten und sich im Alltag wohl zu fühlen, das ist für die allermeisten jungen Menschen ein wichtiges Ziel. Allerdings gibt es da auch einige Unterschiede. So versuchen Mädchen eher, sich gesund zu ernähren. Jungen hingegen treiben häufiger Sport, um fit zu bleiben und um sich in ihrem Körper wohlzufühlen. Auch wie viel Geld Jugendliche zur Verfügung haben, spielt eine Rolle: Je besser es den jungen Menschen finanziell geht, umso eher gehen sie einer Sportart nach und desto gesünder ernähren sie sich. Das Alter hat ebenfalls einen Einfluss. Jugendliche im jüngeren Alter tun mehr für ihre körperliche Fitness als die Älteren und ernähren sich zudem gesünder.

Warum sind diese Erkenntnisse wichtig? In Luxemburg gibt es viele Informationskampagnen und Beratungsangebote für junge Menschen. Je besser die Verantwortlichen wissen, wie Jugendliche auf ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit achten, wo sie vielleicht zu großzügig mit sich selbst sind und wie sie mit ihren Problemen umgehen, umso besser können diese Angebote gestaltet werden und umso wirksamer werden sie. Dann können sich möglichst viele junge Menschen aktiv um ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit kümmern. Denn das wollen sie!

Aus dem Jugendbericht

Wichtige Ergebnisse aus Kapitel 5

  • Jugendliche entwickeln ein umfangreiches Repertoire an gesundheits- und wohlbefindensorientierten Verhaltensweisen. Ein großer Teil der Jugendlichen ernährt sich gesund, treibt Sport und verzichtet auf Alkohol und Tabak, um bewusst der eigenen Gesundheit nicht zu schaden bzw. diese zu fördern.
  • Eine kleine Gruppe von Jugendlichen weist ein höheres Risikoverhalten auf. Diese Jugendlichen rauchen und trinken viel, sind sportlich weniger aktiv, häufiger an Mobbing und Schlägereien beteiligt und bewerten ihre Gesundheit und Lebenszufriedenheit niedriger.
  • In den wohlbefindensorientierten und gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen zeigen sich teilweise große Unterschiede nach Geschlecht, Alter und sozioökonomischem Status.
  • Wohlbefindensorientiertes Handeln zeigt sich vor allem im Freizeitbereich – je nach Vorliebe unternehmen Jugendliche beispielsweise etwas mit ihren Freunden, gehen Hobbys nach oder entspannen sich zu Hause.
  • Der Konsum von Alkohol oder Tabak, Medienkonsum oder ungesunde Ernährung werden ambivalent bewertet und können neben gesundheitsschädigenden Folgen auch kurzfristig positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben (z. B. durch Entspannung, Spaß mit Freunden, sozialen Austausch).
  • Jugendliche nehmen sich als selbstwirksam wahr, d. h., sie gehen davon aus, dass sie ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit in hohem Maße selbst beeinflussen können und nutzen entsprechende Bewältigungsmechanismen und Verhaltensstrategien zur Stärkung ihrer Resilienz.
  • Durch die Covid-19-Pandemie hat sich das Freizeitverhalten der Jugendlichen stark verändert. Der Rückgang gesellschaftlicher Aktivitäten belastet sie, sie nehmen jedoch alternative Freizeitbeschäftigungen als Ausgleich auf.